Der 1. Mai ist bekanntlich der Tag der Arbeit. Und bis gestern hätte ich nicht gedacht, dass dieser Tag für mich in der Tat ein echter Arbeitstag im Büro wird. Aber die tagesaktuellen Geschehnisse (Stichwort: Argentinien-Umtauschangebot an die Anleihegläubiger) machten es für mich erforderlich, dass ich auch an diesem Feiertag im Büro war. Zum Glück konnte ich das Spiel - wenn schon nicht am heimischen Fernseher - auf anderen Wegen verfolgen.
Mein BVB spielte an diesem vorletzten Spieltag zum letzten Mal in dieser Saison daheim gegen den VfL Wolfsburg. Anders als die Dortmunder steht der VfL in der Tabelle als ehemaliger Deutscher Meister jenseits von Gut und Böse. Die Dortmunder Borussia hingegen brauchte aus den letzten zwei Spielen der Saison drei Siege und sechs Punkte, um neben der bereits sicheren Qualifikation für die Europa League auch noch den dritten Platz unter Dach und Fach zu bringen, der zur Qualifikation zur Champions League berechtigt.
Die erste Halbzeit spielte Dortmund gefällig, aber ohne Torerfolg. Der Aufreger des Spiel war in der 33. Minute: die Hausherren bekamen einen unberechtigten Elfmeter zugesprochen, doch unser "Masken-Mann" Nuri Sahin konnte den Wolfsburger Benaglio nicht überwinden. Zum Ende der ersten Hälfte waren die Dortmunder klar spielbestimmend, aber ohne Zielwasser beim Abschluss.
Die Überlegenheit setzte sich nach der Pause fort, aber das Tor mache wiederum der Gast. Edin Dzeko erzielte in der 69. Minute das 1:0 für den VfL Wolfsburg. Ich war überrascht, wie wenig emotional mich das Gegentor berührte. Danach wechselte Jürgen Klopp im großen Stil aus und ein und wurde dafür belohnt: Marco Stiepermann gelang zehn Minuten vor dem Ende der Ausgleich zum 1:1 (80.). Vier Minuten später riesengroßes Glück für Borussia Dortmund: einem Tor von Wolfsburg wurde die Anerkennung wegen Abseits versagt.
Dieses Unentschieden fühlt sich wie eine Niederlage an, tut weh und reiht sich ein in die unnötigen Punktverluste zuhause gegen Hoffenheim und Frankfurt. Anderseits belegt Borussia Dortmund einen Spieltag vor Saisonende den fünften Rang. Das ist eine klasse Leistung und ist von den wenigsten vor einem Jahr erwartet worden. Daher kann ich auch die ganzen miesepetrigen Stimmen nicht verstehen, die einfach nicht verstummen wollen. Die Champions League ist (noch) nicht unsere Kragenweite.
Übrigens: herzlichen Glückwunsch an den FC Bayern München zur deutschen Meisterschaft!